Säureattacke nach dem Genuss
Ein Stück Sahnetorte und dazu eine Tasse Kaffee – für viele Menschen „das Höchste der Gefühle“. Doch schon kurze Zeit später rächt sich der süße Genuss: Brennende Schmerzen hinter dem Brustbein und saures Aufstoßen hinterlassen einen üblen Nachgeschmack.
Jeder vierte Deutsche leidet von Zeit zu Zeit an Sodbrennen, bei einem Viertel der Betroffenen treten die Säureattacken sogar regelmäßig auf. Denn Magensäure ist es, die die brennenden Schmerzen auslöst. Zusammen mit dem Speisebrei fließt sie in die Speiseröhre zurück und greift dort die Schleimhaut an.
Die Ursachen für den Rückfluss (Reflux) sind vielfältig. Kaffee, Alkohol, scharfe, fette und sehr süße Speisen sowie Zigaretten kurbeln die Säureproduktion an, ebenso in Hektik heruntergeschlungene und kaum gekaute Nahrung. Auch Übergewicht, Schwangerschaft oder ein erschlaffter Schließmuskel, der die Speiseröhre vom Magen trennt, können Sodbrennen auslösen.
Wer hin und wieder mit Sodbrennen zu tun hat, braucht sich deswegen keine Sorgen zu machen, denn auf Grund des heutigen Lebensstils (Stress, Fast Food) ist Sodbrennen in den Industrienationen nichts Ungewöhnliches. Oft helfen schon Hausmittel wie lauwarme Milch, Heilerde oder natriumarmes Wasser.
Wer jedoch jederzeit für eine Säureattacke gerüstet sein will, kann sich in der Apotheke rezeptfrei Medikamente besorgen. Die sogenannten Antazida binden einen Teil der Magensäure. Sie werden als Kautabletten oder flüssig angeboten. Seit kurzer Zeit ist ein weiteres rezeptfreies Mittel erhältlich. Es handelt sich um einen sogenannten H2-Blocker, der in der Lage ist, die Bildung von Magensaft zu hemmen. So wird verhindert, dass überschüssige Säure in die Speiseröhre fließt. H2-Blocker wirken langsamer als Antazida, dafür hält ihre Wirkung fast 12 Stunden an. Ein Vorteil, wenn die Probleme vor allem nachts auftreten.
Wer allerdings mehrmals in der Woche mit Sodbrennen zu kämpfen hat, sollte sich lieber ärztlich untersuchen lassen. Denn kommt die Speiseröhre ständig in Kontakt mit der agressiven Magensäure, kann dies zu Entzündungen der empfindlichen Schleimhaut bis hin zum Speiseröhrenkrebs führen.